Bild: teslamag.de (Giga-Presse in deutscher Tesla-Fabrik)
Bei der Entwicklung des neuen Fahrzeug-Rahmens für das Model Y hat Tesla großen Wert auf Sicherheit gelegt. Integrierter Bestandteil der dafür verwendeten großen Druckguss-Elemente für die hintere und teils auch die vordere Hälfte kann ein Element sein, das gezielt auf eine progressive Verformung ausgelegt wurde, geht aus einer Patent-Anmeldung des Unternehmens von Anfang 2022 hervor. Das soll ein robustes und reproduzierbares Crash-Verhalten gewährleisten. Um die Reparierbarkeit scheint sich Tesla allerdings weniger Gedanken gemacht zu haben.
Höhere Prämien für Model Y erwartet
Dieser Schluss lässt sich zumindest aus einem Beitrag der Fachzeitschrift Auto Straßenverkehr ziehen, über den in vergangene Woche unter anderem die Publikation Fahrzeug+Karosserie berichtete. Demnach sagte ein Experte von Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV), dass „zeitnah“ mit deutlich höheren Versicherungsprämien für das Tesla Model Y zu rechnen sei. Denn die Überprüfung von Gussteilen nach einem Unfall sei aufwendig, und eine Reparatur mit normalen Werkstatt-Mitteln nicht möglich.
Normalerweise würden Hersteller dem Verband vorab ein Reparatur-Konzept vorlegen, wenn sie neue Produktionstechniken einführen, heißt es in dem Bericht weiter. BMW etwa habe sich vor dem Start seines Elektroautos i3 mit der Kohlefaser-Karosserie mit dem GDV abgestimmt, um eine gute Typklassen-Einstufung zu ermöglichen. Von dieser hängt letztlich ab, wie viel die Versicherung für ein Auto kostet. Von Tesla aber habe der Verband bislang kein Konzept für Reparaturen an den in so genannten Giga-Pressen produzierten Druckguss-Elementen im Model Y gesehen.
Schon heute klagen manche deutschen Besitzer, dass ihr Model Y zu teuer zu versichern sei. Anders als das Model 3 ist es für Vollkasko beim GDV in die Klasse 29 wie die viel teureren Tesla-Modelle S und X eingestuft. Dass es nicht noch mehr kostet, liegt laut dem Bericht daran, dass es erst relativ kurz auf dem europäischen Markt ist, weshalb es an Unfall-Erfahrungen damit fehle. Das werde sich aber voraussichtlich im nächsten Jahr ändern. Üblicherweise im Herbst veröffentlichen die Versicherer ihre neuen Einstufungen.
Tesla setzt verstärkt auf Giga-Druckguss
Im Umkehrschluss dürfte das bedeuten, dass deutsche Tesla-Kunden in diesem Jahr noch nicht mit einer Höherstufung des Model Y rechnen müssen. Theoretisch könnte das Unternehmen auch vorher noch ein Reparatur-Konzept einreichen, mit dem sich eine höhere Klasse verhindern ließe. Um ein sicheres Verfahren dafür zu entwickeln, sind laut dem GDV-Experten jedoch zunächst viele Crashtests erforderlich. Einstweilen sei bei einer Beschädigung des Hinterwagens mit einem wirtschaftlichen Totalschaden zu rechnen.
Ursprünglich sollte das Model Y aus der deutschen Tesla-Fabrik von Beginn an mit je einem Giga-Gussteil hinten und vorne und dazwischen einem mittragenden Akku-Element produziert werden. Stattdessen blieb der Vorderwagen zunächst konventionell wie bei Model Y aus China und Fremont in den USA. Erste Elektroautos mit zwei Giga-Elementen kamen ab vergangenem Frühjahr aus der neuesten Gigafactory in Texas. Bei der Basis-Version des Model Y, wie sie seit diesem Mai in der deutschen Fabrik produziert wird, könnte das vordere Element ebenfalls schon aus einem Guss bestehen. Der BYD-Akku dafür wird jedenfalls wie der aus eigenen Tesla-Batterien in Texas als „strukturell“ bezeichnet.
Author: Timothy Jackson
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