Binance, Coinbase und Co. Wie zuverlässig sind Krypto-Börsen wirklich?
Wie kann man einschätzen, ob eine Krypto-Börse sicher ist? Diese Kriterien sollte man sich genauer anschauen.
FTX war mit rund eine Million Nutzer eine der größten zentralisierten Handelsplattformen. Trotzdem ging die Börse 2022 insolvent, weil niemand die hinterlegten Sicherheiten überprüfte. Für einen Privatanleger wird es daher immer entscheidender, die Zuverlässigkeit einer Börse selbst einzuschätzen. Welche Kriterien er heutzutage finden kann.
Als 2022 herauskam, dass Alameda die Einlagen der FTX Kunden nutzte, um Kredite zu vergeben, musste sich der ein oder andere Krypto-Anleger fragen, ob der Schaden hätte verhindert werden können.
Denn niemand prüfte, ob Alameda diese Kredite überhaupt zurückzahlen konnte und wie die Sicherheiten hinterlegt wurden. Es war erneut eine Lektion für die gesamte Branche und zeigte abermals, dass keine Handelsplattform hundertprozentige Sicherheit bietet.
Wie die Zuverlässigkeit einer Börse heute eingeschätzt werden kann
Wer einen ersten groben Anhaltspunkt haben möchte, der findet auf Plattformen wie Coingecko oder Coinmarketcap mittlerweile einen eigenen Trust Score.
Bei Coingecko fließen beispielsweise Daten zur Liquidität, Cybersicherheit und zu den monatlichen Aufrufen der Webseite ein. Dadurch ziert aktuell (Stand August 2023) Binance den ersten Rang, gefolgt von Coinbase.
Eingeräumt jedoch werden muss die Tatsache, dass die einzelnen Daten unterschiedlich und unregelmäßig aktualisiert werden: Aktuelle Auseinandersetzungen mit den Behörden und weitere Vorfälle könnten somit nicht mit eingerechnet sein. Solche Trust Scores unterliegen wiederum selbst methodischen Schwächen und sollten keinesfalls eine Garantie auf die Zuverlässigkeit einer Börse geben.
Neben solchen allgemeinen Kriterien kann daher ein weiterer Blick auf die individuellen Sicherheitskonzepte einer Börse helfen. Dazu zählt beispielsweise, ob die Kundeneinlagen über Offline-Wallets verwahrt werden oder ob diese finanziell versichert sind.
Spätestens nach der FTX-Pleite, bei der die Kundeneinlagen zur Kreditgabe benutzt wurden, wurde Proof of Reserve ins Leben gerufen.
Dabei handelt es sich um eine Methode zur Selbstregulierung, bei der zentralisierte Krypto-Börsen ihre Sicherheitsreserven für die Nutzer öffentlich einsehbar machen.
Proof of Reserve ist sicherlich ein Schritt in Richtung Transparenz, um die Vertrauenswürdigkeit einer Börse zu beurteilen, gilt jedoch ebenso noch nicht als vollständig ausgereift.
Worauf der Nutzer bei der Wahl nach einem Anbieter achten kann, lassen sich im Video finden.
Fazit: Liquidität vor Regulation – doch wie lange noch?
Um die Verlässlichkeit einer Börse zu prüfen, gibt es bisher keinen verlässlichen Goldstandard.
Während heutzutage viele Anleger die Liquidität als Entscheidungskriterium priorisieren, könnten mit zunehmender Massenadoption andere Faktoren wie Lizenzen und regulatorische Voraussetzungen stärker gewichtet werden. Solange sich Börsen wie Binance und Co. mit den Behörden auseinandersetzen, bleibt für den Nutzer ein ungeklärtes Sicherheits-Risiko bestehen.
Wer seine Bestände keinem Anbieter aussetzen möchte, der kann sich überlegen, seine Coins nach dem Kauf eigenverantwortlich über eine passende Wallet aufzubewahren. Getreu dem Motto “not your keys, not your coins.”
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Author: Dawn Clark
Last Updated: 1700353321
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